Vom 05. – 22. März 2024 hatten wir ganz besonderen Besuch bei uns an der Schule! 12 Jugendliche und zwei Lehrerinnen des Gymnasiums Oberalster in Hamburg kamen zu uns an die DSKL. Die Schüler hatten ein volles Programm und viele Möglichkeiten bunte Eindrücke in Malaysia zu sammeln. Wir freuen uns darauf, sie bald wiederzutreffen, da unsere Austauschschüler der Klassen 9 und 10 im September nach Hamburg reisen.
Was die Schüler bei uns erlebt haben und wie es denn so war bei uns, haben sie in kleinen Artikeln schön und ehrlich zusammengefasst. Auch eine unserer Schülerinnen berichten im Folgenden über ihre Erfahrungen.
Wir möchten uns hiermit nochmal bei unseren DSKL-Familien dafür danken, dass sie die 12 Jugendlichen und zwei Lehrerinnen aus Deutschland so herzlich aufgenommen und ihre Zeit hier in Malaysia unvergesslich gemacht haben. Besonders auch Silke Caspary gilt hier ein Dank für die gesamte Planung und besondere Durchführung dieses tollen Austauschs.
So war es für die Schüler der DSKL…
Unvergessliche Abenteuer: Unser Austausch mit Hamburger Gastschülern in Malaysia
Anfang März hatten wir für knapp drei Wochen Gastschüler aus Hamburg bei uns, die die vielfältigen Facetten von Malaysia erkunden konnten. Diese Erfahrung war auch für uns völlig neu, jemanden „auszutauschen“ und bei sich aufzunehmen. Anfangs waren wir alle ein wenig skeptisch: Was wäre, wenn wir uns nicht mit unserem „Tauschi“ verstehen würden? Glücklicherweise trat dieses Szenario bei keinem von uns ein. Während gemeinsamer Ausflüge und außerschulischer Aktivitäten wuchs zwischen uns eine kleine Gemeinschaft heran. Wir erlebten gemeinsam viele Abenteuer, wobei ein Höhepunkt sicherlich der Ausflug in den Dschungel war. Schon die Anreise gestaltete sich abenteuerlich, als unser Bus auf den schmalen Straßen nicht weiterkam und wir auf kleine Autos umsteigen mussten. Dort badeten wir zusammen in einem Fluss bei einem Wasserfall. Ein weiteres Highlight war der Kurztrip nach Port Dickson an den Strand. Wir unternahmen eine kleine Wanderung mit einer wunderschönen Aussicht auf das Meer und hatten den Rest des Tages Zeit, den Strand zu genießen.
Während ihres Aufenthalts unternahmen die Hamburger Gastschüler weitere Ausflüge und betonten mehrfach, wie beeindruckend es für sie war, die asiatische Kultur mit ihren verschiedenen Religionen kennenzulernen. Anfangs waren sie jedoch, besonders bei religiösen Stätten wie Tempeln, von den unterschiedlichen Regelungen und Gesetzen zum Dresscode etwas überrascht. Auch der Besuch des Unterrichts an unserer Schule war für viele von ihnen eine bereichernde Erfahrung. Sie fanden es interessant, dass ein Teil unseres Unterrichts auf Englisch stattfindet. Unsere Austauschpartner integrierten sich schnell in unsere Klasse und nahmen aktiv am Geschehen teil. Meine Austauschpartnerin freute sich besonders auf den Französischunterricht, da sie in Deutschland als zweite Fremdsprache Spanisch gewählt hatte, aber schon immer Französisch lernen wollte. Zur Vorbereitung darauf übten wir zuhause mit einer Sprachlern-App, und ihr Lieblingssatz im Französischen lautet nun: „Je mange la pomme rouge.“ Dies wurde schnell zu einem Gag in meiner Familie.
Ich bin wirklich froh, dass ich eine so nette und offene Freundin bei mir hatte, besonders weil ich anfangs Bedenken hatte, dass es stressig sein könnte, sich ein Zimmer und ein Bad zu teilen. Während dieser Zeit war es jedoch alles andere als beschwerlich. Wir hatten viel Spaß dabei, uns morgens gemeinsam fertig zu machen und abends stundenlang über den vergangenen Tag zu reden. Dabei entstanden lustige Gespräche, die ich sicherlich nicht vergessen werde. Der Austausch war wirklich eine einmalige Erfahrung, und am Ende sind wir zu einer kleinen Familie zusammengewachsen, die eine unvergessliche Zeit miteinander hatte. Es war eine tolle Gelegenheit, länderübergreifende Freundschaften zu knüpfen, die sicherlich noch lange Bestand haben werden. Wir sind dankbar für die schöne Zeit und freuen uns alle schon riesig auf den Gegenbesuch im Oktober.
Text: Amelie Rosenthal
Aus Perspektive der Hamburger…
Malaysiaaustausch – erste Erlebnisse und Begegnungen
Nach fast 20 Stunden Reisezeit kamen wir in Kuala Lumpur an. Sobald wir die Passkontrolle passiert und unsere Koffer gefunden hatten, wurden wir von unseren Austauschpartnern trotz langer Wartezeit mit strahlenden Gesichtern am Ausgang empfangen. Sie begrüßten uns herzlich und begleiteten uns zur DSKL. Dort angekommen, wurden wir von unseren Gastfamilien, bei denen wir die nächsten 2,5 Wochen verbringen würden, erwartet. Wir lernten unsere Gastfamilien kennen, tauschten uns aus und fühlten uns sehr willkommen. Nach der langen Reise fielen die meisten von uns erschöpft, aber glücklich über die Ankunft und die spannenden Tage, die vor uns lagen, ins Bett.
Und es wird spannend! Kultur und Menschen
Unser erster Ausflug in Malaysia fing mit einer gemeinsamen Metrofahrt an, welche uns in die Innenstadt Kuala Lumpurs brachte. An der Station „Kampung Baru” trafen wir dann unseren Guide, Daniel, der uns den bunten und vielfältigen Food Market „Pasar Jalan Raja Bot” zeigte. Als wir die Markthalle betraten, stieg uns sofort der Geruch von exotischen Früchten, Fleisch und Fisch in die Nase. Während wir über den Markt gingen, kauften wir einige Früchte und probierten sie anschließend in der Sonne sitzend. Sie waren in ihrem Geschmack deutlich intensiver und süßer im Vergleich zu unseren Früchten in Deutschland und viele waren uns absolut fremd. Doch wir genossen die Andersartigkeit. Als wir den Markt verließen, nahmen wir uns an einem kleinen Ständchen frische Kokosnüsse für unseren weiteren Weg mit und sind mit ihnen durch die Straßen Kuala Lumpurs gelaufen. Lecker!
Nachdem wir Daniel herzlich verabschiedet hatten, machten wir uns alleine auf den Weg zu den bekannten Petronas Twin Towers. Man konnte sie durch ihre enorme Größe schon von weitem sehen, was ziemlich beeindruckend war, weil wir in Deutschland keine auch nur annähernd vergleichbaren Gebäude besitzen. Sie stehen im Herzen Kuala Lumpurs und sind die größten Zwillingstürme der Welt. Für uns ging es dann durch die etwas abgekühlte Luft mit der Metro zurück zur DSKL, von welcher wir mit unseren Gastschülern zusammen nach Hause fuhren. Am Ende des Tages waren wir alle müde und glücklich. Würden wir uns an die Reizüberflutung, die hohe Luftfeuchtigkeit und die Hitze gewöhnen?
Ein Samstag in Kuala Lumpur
Nach einem ausgiebigen Frühstück in unseren Gastfamilien fuhren wir alle gemeinsam in den Jungle von Tanjung Malim Perak. Eine Gastfamilie besitzt dort ein privates Grundstück mit vielen Annehmlichkeiten und wir wurden alle dorthin eingeladen. Welch Gastfreundschaft! Schon im Bus lag Vorfreude in der Luft! Nach etwa 1 1/2 Stunden Fahrt musste unser Bus aufgrund von zu schmalen Straßen halten. Wir kamen nicht weiter! Sofort halfen uns die Einwohner des kleinen Dorfes und brachten uns die letzten zwei Kilometer mit Autos und Mopeds in den Dschungel. Das war sowohl für uns wie auch für die Einwohner unglaublich aufregend! Eine so große Gruppe Europäer zu sehen, war wohl äußerst ungewöhnlich und auch lustig.
Wir erblickten die unglaubliche Natur mit all ihren prächtigen Farben. Sonnenstrahlen brachen vereinzelt durch die hohen Bäume hervor. Überall waren laute Grillen zu hören und als wir uns weiter umschauten, hörten wir neben den lauten Grillen ein leises Rauschen. Hinter vielen Bäumen und Büschen versteckte sich ein Fluss. Dieser war durch mehrere kleine Wasserfälle geprägt, die den Fluss immer in Bewegung versetzten. Eine wahre Oase.
Es wurde deutlich, wie schön die Natur ist und wie vielfältig Malaysia als Land sein kann. Auf unserer Tour durch das Grundstück lernten wir einiges über exotische Früchte und durften selbst einmal probieren, wie frisch gepflückte Früchte schmecken. Wir badeten und entdeckten eine Höhle unterhalb der Wasseroberfläche. Manche genossen einfach nur die Sonne auf den Felsen, andere stellten sich unter den Wasserfall und spürten die Massage des Wassers. Wieder andere sprangen vom Felsen in das Wasser oder schwammen einfach entspannt durch den Fluss. Was für ein wunderbar entspannter Tag! Und die Gastfreundschaft war unglaublich!
Eine tierische Überraschung
Als wir im Bus saßen und die Stadt hinter uns ließen, wussten wir nicht, was uns erwartete. Die Vorfreude ließ unsere Fingerspitzen kribbeln. Wir fuhren zum „Kuala Gandah National Elephant Conservation Centre“ und der Anblick der offenen Ställe, in denen die Elefanten zum Teil gehalten werden, löste später ein Gefühl der Ehrfurcht aus. Unsere Herzen schlugen vor Aufregung schneller, als wir die Zuckerrohrstücke in den Händen hielten, um damit die kleinen und großen Elefanten füttern zu dürfen. Wir durften sie aber nicht nur füttern, sondern konnten sie währenddessen auch streicheln und berühren. Die grobe und raue Haut der Elefanten und ihr staubiger und erdiger Geruch war ein ganz neues, aber auch interessantes Gefühl für uns gewesen. Nach dem Füttern führte uns unser Guide in ein kleines Kino, in dem wir einen Kurzfilm über die schwierige und aufwändige Rettung dieser majestätischen Tiere sahen. Dieser Tag hat uns viel über das Verhalten und das Leben der Elefanten gelehrt und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Das Schul- und Familienleben
Neben unseren vielen Ausflügen in Kuala Lumpur besuchten wir die DSKL und hatten die Chance selbst den Unterrichtsalltag mitzuerleben. Durch die vergleichsweise kleinen Klassen, wovon es pro Jahrgang nur eine gibt, war die Atmosphäre durch Zusammenarbeit und Respekt geprägt. Die Schule, die 181 Schüler umfasst, hat eine eigene Schuluniform, die alle tragen müssen, was vor allem die Gemeinschaft und den Teamgeist prägt.
Natürlich verbrachten wir auch viel Zeit in unseren Gastfamilien. Schon bei der Ankunft spürten wir ihre Herzlichkeit und Offenheit. Sie haben uns nicht nur willkommen geheißen, sondern uns auch sofort in ihre Familie aufgenommen. Jeden Tag erleben wir ihre Großzügigkeit und Freundlichkeit, sei es bei gemeinsamen Mahlzeiten oder bei Ausflügen in die Stadt. Es ist erstaunlich, wie schnell wir uns dank ihrer liebevollen Fürsorge zu Hause gefühlt haben. Es ist einfach schön zu sehen, wie sie sich bemühen, uns ihre Kultur und Traditionen näher zu bringen. Diese Erfahrung hat uns wertvolle Lektionen über Toleranz und Respekt gelehrt. Wir werden uns an diese Zeit bei unseren Gastfamilien in Kuala Lumpur immer sehr gern erinnern.
Erkundungstour: Der Merdekka Square, Sultan Abdul Samad Jamek Moschee und das Islamic Museum
Am 14.03 fuhren wir bereits früh mit der LRT in die Innenstadt Kuala Lumpurs. Unser Thema sollte der Islam sein. Nach einer historischen Einführung erhielten wir Aufgaben für eine Fotochallenge, um unser Wissen in Fotobeispielen darzustellen. Also machten wir uns in der brüllenden Hitze in Dreiergruppen auf den Weg. Zum Beispiel gingen wir zum nahe gelegenen Fluss, dessen Farbe eher nicht zum Baden einlud. Als symbolischen Ursprung Kuala Lumpurs fotographierten wir die Zusammenführung des Klang-Rivers und des Gombak-Rivers.
Nach der Rallye ging es direkt weiter zur sogenannten „Freitagsmoschee“. Vor dem Eingang zum Grundstück mussten wir Arme und Beine bedecken, die Mädchen zusätzlich das Haar. Provisorisch mit Pullovern und Tüchern bedeckt betraten wir die Moschee, die zu unserem großen Glück mit Ventilatoren ausgestattet und somit etwas kühler war. Ein Freiwilliger erklärte uns die Grundsätze des Islams, die Regeln des Gebets und beantwortete am Ende auch begeistert all unsere Fragen. Die Grundsätze ähneln denen des Christentums überraschend. Als wir die Moschee verließen, waren wir alle erleichtert, dass wir unsere Bedeckungen wieder ablegen konnten.
Bundesjugendspiele an der DSKL
Auch an der Deutschen Schule Kuala Lumpur fanden die Bundesjugendspiele statt, allerdings hier für die Klassenstufen 3 bis 12. Unter einem gnadenlos brennenden Himmel in einem eigens für dieses Event gemieteten Stadion stellten sich Schüler bei 33 Grad den sportlichen Herausforderungen. Trotz der unerbittlichen Sonne und des Mangels an Schatten kämpften sie tapfer in den Disziplinen Ballwurf/Kugelstoßen, Sprint und 1000-Meter-Lauf sowie Weitsprung. Um den durstigen und hungrigen Sportlerinnen und Sportlern etwas Erfrischendes zu bieten, wurden unermüdlich Obst von Freiwilligen geschnitten und gereicht. Von saftigen Wassermelonen über erfrischende Ananas bis hin zu knackigen Äpfeln und süßen Melonen gab es für jeden Geschmack etwas – und natürlich viel Wasser. Die Atmosphäre war von Begeisterung und Zusammenhalt geprägt. Die Schüler feuerten sich gegenseitig an, unterstützen sich und fanden besonders die Teilnahme der GOA-Schüler bemerkenswert. Niemand hatte jemals bei solchen Temperaturen Sport oder gar einen sportlichen Wettkampf abgehalten.
Ein Besuch der berühmten Batu Caves
Nach der ca. 1½ stündigen Fahrt kamen wir bei den „Batu Caves“ an. Diese sind ein heiliger Ort des Hinduismus, der schon früher von Einheimischen für spirituelle Rituale genutzt wurde. Auch heute noch wird der Ort für wichtige religiöse Feste, wie z.B. das Thaipusam Festival, genutzt. Wir konnten viele Angehörige des Hinduismus erblicken, die häufig ganz in gelb gekleidet waren, was im Hinduismus für Leben, Licht, Wahrheit und Unsterblichkeit steht. Viele hinduistische Inder reisen nur für die Besichtigung der Batu Caves an.
Vor den Höhlen wird man von einer gigantischen, goldenen Statue des Gottes Murugan, dem hinduistischen Gott des Krieges, empfangen. Damit man die bunt bemalte Treppe mit insgesamt 272 Stufen erklimmen darf, muss man sich an die strikte Kleiderordnung halten, die auf den hinduistischen Glauben Rücksicht nimmt. Männer sowie Frauen müssen ihre Knie und Schultern bedecken. Auf dem Weg nach oben wird man von den Affen begleitet, die immer auf der Suche nach etwas Essbarem sind. Oben angekommen befanden wir uns direkt in den gigantischen Kalksteinhöhlen, welche für viele von uns ein neuer Anblick und somit sehr aufregend und umso interessanter war! Als wir tiefer in die Höhle gingen, schlug uns der intensive Geruch von Weihrauch entgegen. Wir besichtigten einen Hindu-Tempel, in den man nur ohne Schuhe eintreten durfte. Hier wird gebetet und es werden verschiedene Rituale durchgeführt. Wir wurden sogar mit einer Asche gesegnet, die uns auf die Stirn aufgetragen wurde. Hinter einer Absperrung wurden Gaben für die Götter präsentiert. Nachdem wir uns noch eine Weile umgesehen haben, traten wir den Rückweg an und bekamen noch Zeit einheimisches Essen zu probieren.
Tempelbesuche und Batik in Chinatown
Am Anfang des Tages besuchten wir zwei Tempel verschiedener Religionen: einen hinduistischen und einen taoistischen Tempel. Beide waren sehr unterschiedlich, faszinierend und wunderschön. Der Hinduistische Tempel Sri Mahamariamman war mit strahlenden Farben bemalt und wir konnten viele der wichtigsten Götter des Hinduismus als Statuen bestaunen. Wir sahen zum Beispiel den Glücksgott Ganesha, der als Elefant dargestellt wird.
Danach sind wir zum Taoistischen Tempel Sin Sze Si Ya gegangen. Dort war vieles in den Farben Rot und Gold gekleidet und überall im Tempel haben wir starke Gerüche der vielen Räucherstäbchen wahrgenommen. Eines der Geburtstagskinder führte vor dem Altar das typische Stäbchenorakel durch, um etwas über seine Zukunft zu erfahren.
Anschließend konnten wir uns in einem Batik-Workshop ein Motiv auf einer Leinwand aussuchen, das wir bemalen wollten. Auf den Leinwänden waren bereits Wachsmuster auf die Stoffe gezeichnet, sodass wir die Bilder mit Farbe und Wasser einfärben konnten. Die mit Wachs bedeckten Stellen nehmen keine Farbe auf, wodurch dann die Muster entstehen. Dies war sehr beruhigend und es war eine coole Erfahrung für jeden von uns.
Zum Schluss konnten wir noch eine Weile Chinatown erkunden bevor wir zur DSKL zurückfuhren.